Die mwb betreut rund 40.000 Orderbücher für deutsche und internationale Wertpapiere. Darunter Aktien, festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds. Somit gehören wir zu den fünf größten Skontroführern in Deutschland – und sind ein wichtiger Stabilitätsfaktor für die Börsen. Eine große Verantwortung, der wir uns jederzeit bewusst sind.
Unsere Spezialisten sind an den Börsenplätzen Frankfurt, München, Hamburg, Hannover, Berlin und an der Tradegate Exchange tätig. Sie betreuen Wertpapiere im Regulierten Markt und Freiverkehr, wo sie Kauf- und Verkaufspreise stellen und damit als Liquiditätsspender fungieren. Das heißt, wenn Wertpapiere unter dem notwendigen Handelsvolumen bleiben oder durch zu große Kurssprünge aus dem Gleichgewicht geraten könnten, dann greifen unsere Skontroführer ein, indem sie auf eigene Rechnung kaufen oder verkaufen. Durch diese Kontrollfunktion gewährleistet die mwb einen geordneten Handel – mit modernster Technologie, aber auch mit menschlicher Erfahrung und Augenmaß.
8.947 Aktien-Skontren | 23.014 Renten-Skontren | 9.247 Fonds-Skontren |
Nur wenige Anleger wissen, dass an der Börse auch Fonds gehandelt werden – nach demselben Prinzip wie Aktien. Oliver Wetekamp und Stefan Wildner, Leiter des Fondshandels bei der mwb, erläutern im Interview, welche Vorteile der börsliche Fondshandel hat.
Herr Wetekamp, Herr Wildner, normalerweise kaufen Anleger ihre Fondsanteile bei der Hausbank und zahlen dafür einen Ausgabeaufschlag. Worin unterscheidet sich der Kauf an der Börse?
Wetekamp: Die Order geht auch in diesem Fall über die Hausbank oder Online-Bank, jedoch entfällt der Ausgabeaufschlag. Ein weiterer Unterschied ist die Geschwindigkeit: Der direkte Kauf an der Börse ist in wenigen Sekunden erledigt.
Gibt es noch weitere Vorteile?
Wildner: Die Transperenz ist höher, denn der Kunde kann bei seiner Bank den aktuellen Geld- und Briefkurs einsehen. Er weiß also in Echtzeit, welchen Preis er zahlen muss und was er bei einem Verkauf erzielt. Zudem kann er – ähnlich wie bei Aktien – eine Stop-Loss-Order aufgeben. Der Fondsanteil wird dann automatisch verkauft, wenn er unter einen bestimmten Wert fällt.
Bei so vielen Pluspunkten: Warum ist diese Art der Vermögensanlage noch nicht in aller Munde?
Wetekamp: Das hat damit zu tun, dass es sich um ein relativ junges Anlagemodell handelt. Erst seit 2002 ist der Fondshandel an der Börse möglich. Die mwb gehörte zu den Pionieren in diesem Bereich. Wir haben mit einer Handvoll Fonds begonnen und betreuen jetzt über 4.000 offene Investmentfonds an vier Handelsplätzen in Deutschland.
Welche Handelsplätze sind das?
Wildner: Wir führen Fonds-Orderbücher an den Börsen Hamburg und München sowie an der Tradegate Exchange in Berlin. Ein Sonderfall ist der Fondsservice an der Börse Hannover, wo kein variabler Handel stattfindet. Das bedeutet, der Kunde kauft hier zum Rücknahmepreis mit einer festen Gebühr.
Wenn man die Anzahl der von Ihnen betreuten Fonds betrachtet, dann scheint das Segment einen regelrechten Siegeszug angetreten zu haben.
Wetekamp: Ja, wenn man den kurzen Zeitraum von 15 Jahren betrachtet... Am Anfang mussten wir aber viel Überzeugungsarbeit leisten und auch heute ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Mit einem Tradevolumen von etwa 170 Millionen Euro pro Monat gehören wir aber mit Sicherheit zu den umsatzstärksten Maklern in diesem Bereich.
Wodurch begründet sich dieser Erfolg?
Wildner: Die Fondsgesellschaften schätzen es, dass sie über uns einen komfortablen zusätzlichen Vertriebsweg haben. Viele von ihnen sehen es als Qualitätsmerkmal an, dass sie auch an der Börse handelbar sind. In der Zusammenarbeit mit der mwb wissen sie, dass sie einen verlässlichen Partner haben, der technologisch auf der Höhe der Zeit ist. Wir verwenden ein erprobtes Berechnungstool, das jederzeit marktgerechte Preise stellt – fortlaufend von 8:00 bis 20:00 Uhr.
Wie sieht nun der Anlageprozess ganz praktisch aus? Was sind die einzelnen Schritte
Wetekamp: Der Anleger muss nur zu seiner Bank gehen und sagen, dass er einen bestimmten Fonds an einem bestimmten Börsenplatz kaufen möchte. Von der Bank erhalten wir dann den Auftrag, die Transaktion durchzuführen. Wir sehen uns hier nicht als Konkurrenz zu den Hausbanken oder Online-Brokern, sondern als Partner bei der Erweiterung von deren Dienstleistungsspektrum.
Wie sehen Sie die Zukunft des börslichen Fondshandels?
Wildner: Der Trend geht ganz klar in diese Richtung. Ich denke, dieser Vertriebsweg wird sich noch weiter vergrößern, sobald die Fondsgesellschaften ihre Börsenpräsenz offensiver kommunizieren als es bisher der Fall war.
Wetekamp: Das gilt aber auch für die Banken. Je häufiger sie diesen Vertriebsweg als sinnvolle Alternative aufzeigen, desto mehr Akzeptanz wird er bei den Kunden finden.
Vielen Dank für das Interview!